Für das Ende der Zeiten setzt Gott ein Ziel für alle Menschen: versöhnt mit ihm in Gemeinschaft zu leben. In den bisherigen Beiträgen wurde deutlich, dass es Grund zur Annahme gibt, dass nicht alle Menschen dieses Ziel erreichen. Weil Gottes Liebe Freiheit einschließt.
Wenn Gottes Ziel in greifbarer Nähe
sein wird oder erreicht ist, dann spielen – laut der Offenbarung
des Johannes – zwei Namen aus Israels Geschichte eine Rolle: Mose
und David.
Mose
Die Gott treu geblieben sind, werden
das Lied des Mose und das Lied des Lammes singen (Offb 15). Der Text
lässt erkennen, dass es ein Lied ist, nicht zwei
verschiedene. Aber es ist von einer Art geistlicher Zweistimmigkeit
die Rede. Das Lamm, Christus, wird geehrt, wobei der Klang von Mose
her deutlich hörbar ist. Das bedeutet: Wer zu Christus kommt, stellt
sich bewusst in die Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk – in die
Geschichte Israels. Israel wird – als erneuerter und glaubender
Rest des Volks – ergänzt durch die Christusgemeinde aus allen
Nationen, aber Israel wird nicht durch diese Gemeinde ersetzt.
„Mose“ und „Lamm“ klingen in dem Lied miteinander, und die
Lamm-Stimme wird die Mose-Stimme nicht übertönen.
Wer das Ziel von Gottes Geschichte
erreicht, der hat ein Ja zu Christus. Und wer ein Ja zu Christus hat,
der hat auch ein Ja zu „Mose“, zu Israel. Anders geht es nicht.
David
Ganz am Schluss wird Christus im
Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Christus, der von sich sagt: „Ich
bin der Ursprung Davids und zugleich sein Nachkomme.“ (Offb 22,16)
David und seine Nachkommen bilden die
Linie von Gottes Verheißung. David ist der Gesalbte, dessen „Sohn“
dann der Retter der Welt wurde: Jesus, der Sohn Davids. Christus
reicht in seiner Bedeutung hinter David zurück (als sein Ursprung),
aber kommt zugleich von ihm her. In Jesus hat Gott gezeigt, dass er
der Davids-Verheißung, die er Israel gab, treu bleibt.
Auch diese letzte Selbstvorstellung von
Christus in der Bibel knüpft unübersehbar an eine Israel-Linie an.
Wer wird an Gottes Ewigkeit teilnehmen?
Es können nur Menschen sein, die dem
zustimmen, dass Gott sie in die Israel- und Christuslinie stellt.
Werden alle Menschen in einer solchen
Ewigkeit ankommen wollen? Oder wird es welche geben, die dankend
verzichten?
Antisemiten? Nationalsozialisten?
Muslime?
Abraham
Die Nähe von Muslimen zum Gott der
Bibel wird oft hergeleitet durch die Verwandtschaft mit Israel von
Abraham her. Abraham, der gemeinsame Glaubensvater von Juden und
Muslimen.
Wenn aus dieser Einsicht Kraft zu einem
friedlichen Miteinander jetzt erwächst, dann ist das wunderbar. Man
kann Israel nur von Herzen gönnen, dass Muslime aufgrund ihres
Herkommens von Abraham allen Auslöschungs-Plänen abschwören.
Aber wenn Gottes Ziel in der
Offenbarung des Johannes beschrieben wird, dann fällt der Name
Abraham nicht. Sondern es fallen Namen, die für die Geschichte
stehen, die Gott sehr besonders mit Israel hat.
Gewinnt Gott alle Menschen am Ende der
Zeit?
Wer Christus ablehnt und wer Israel
ablehnt, wird der sich wirklich von Gott für DESSEN Ziel der Geschichte
gewinnen lassen?