Ein liebender Gott, der die Menschen
als seine Gegenüber geschaffen hat: Kann der wollen oder zulassen,
dass am Ende der Geschichte ihm einige oder viele seiner Menschen
verloren gehen? Wird Gott am Ende „nein“ zu einigen sagen und nur
manche annehmen?
Die Frage ist uralt. Seit kurzen wird
sie unter Christen wieder etwas heißer diskutiert – seit Rob Bell
sein Buch „Das letzte Wort hat die Liebe“ geschrieben hat. Mir
selbst ist die Frage auch vor wenigen Wochen begegnet, als ich auf
einer Fortbildung das äußerst interessante und anregende Referat
von Prof. Zulehner hörte: eine brillante Gesellschaftsanalyse,
verbunden mit der Frage nach Gott. Auch seine Gedanken liefen
deutlich in die Richtung, dass Gott am Ende zum Ziel kommt mit seinem
Vorhaben: „Er möchte, dass alle gerettet werden und die Wahrheit
erkennen.“ (1Tim 2,4)
Man kann über diese Frage kaum
›dogmatisch‹ nachdenken: „Was stimmt denn jetzt?“ Denn im Blick sind ja immer die Menschen, die uns wichtig sind und die wir
lieben. Ihnen wünsche ich von Herzen, dass sie gerettet werden und
die Wahrheit erkennen.
Aber um herauszufinden, ob mein Wunsch
sich erfüllt oder ob allein mein Wunschdenken meine Hoffnung prägt,
muss ich doch etwas nachdenklich werden.
Ausgangspunkte dafür können sein: Was
sehe ich an Jesus, der ja „das eine Wort Gottes ist“ und in dem
Gott sich am deutlichsten zu erkennen gegeben hat? Was sagt Gott
selbst, als er sich seinem Volk bekannt gemacht hat und ihnen seinen
Namen gezeigt hat? Was sagt es us, dass ein unersetzbares
Grundbekenntnis der Christen (und der Bibel) ist: „Gott ist Liebe“?
Was bedeutet eigentlich Rettung? Wie kann man sich das vorstellen,
wenn es die Liebe ist, die das letzte Wort hat?
In einigen Beiträgen werde ich mir
dazu Gedanken machen.