Wenn unser Körper ein Tempel des
Heiligen Geistes ist (1. Korinther 3,16) – dann müsste doch jede
medizinische Behandlung eine Art Tempelreparatur sein. Und wenn das
stimmt und eine Wahrheit aus Gottes Sicht enthält – müsste dann
nicht der Gedanke daran etwas Gelassenheit spenden während eines
Eingriffs? Immerhin geht es ja dann um Gottes Sache, um seinen
Tempel.
Ich habe es heute ausprobiert während
einer neunzigminütigen lokal betäubten Kieferoperation. Ergebnis:
Für manche Momente war es gut, die Gedanken auf dieses Bibelwort zu
konzentrieren. Meist aber waren andere Eindrücke stärker, die auf
mich einströmten: Geräusche, Gepieke …
Trotzdem ist es ja richtig: Gott hat
mich mitsamt und als Körper geschaffen und kümmert sich dann auch
drum. Sowieso sind ja alle Haare auf meinem Kopf gezählt (Lukas
12,7).
Ich werde jedenfalls weiter daran
festhalten, mich in kritischen Situationen an Schriftworten zu
verankern. Es zumindest zu versuchen. Das wird nicht immer alles
anders machen – aber doch besser als ohne diese Versuche.