Was haben Pfarrer/Pastoren,
Journalisten, Politiker, Autoren und Therapeuten gemeinsam? – Ihr
Werkzeug ist das Wort, die Sprache. Sie sind um so stärker, je
besser sie dieses Werkzeug einsetzen können. Dabei ist nicht nur das
von ihnen ausgesprochene Wort wichtig, sondern auch die Fähigkeit,
die Worte anderer richtig zu hören.
Ich stehe sicher mit der Beobachtung
nicht allein, dass viele Vertreter der genannten Gruppen ihr Werkzeug
vernachlässigen, es nicht schärfen, es sehr unpräzise einsetzen.
Ein Manko, das zum Beispiel Ärzten, Musikern oder Holzfällern nicht
passieren dürfte!
Sprache bewirkt, dass eine an sich
zutreffende Sache zur Lüge werden kann. Worte können zerstören.
Auf der anderen Seite gibt es die Redewendung, dass jemand „das
erlösende Wort“ gesprochen hat. Erlösung ist eine theologisch
tiefgehende Wahrheit und Erfahrung. Auch in diesem ganz tiefen Sinn
können Worte erlösen.
Worte auf die Goldwaage zu legen, muss
für die eingangs genannten Tätigkeiten zur Berufsethik gehören.
Ich wundere mich, wie viele unbedacht reproduzierte Ausdrücke,
Textbausteine, Schnellformeln ich in christlichen Breiten höre und
lese. Das darf diesen oder jenen Menschen passieren, aber keinen, die
eine irgendwie vom Evangelium abgeleitete Wahrheit ausdrücken
wollen.
Ich möchte in den folgenden Beiträgen
über einige allzu bekannte Formulierungen nachdenken, die meines
Erachtens so einfach nicht stimmen.
Fortsetzung folgt.