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Dienstag, 20. September 2011

Gottes Reich - wie stellt man sich das vor?

Ist das Reich Gottes ein Ort? Ein Gebiet? Ein Mittelpunkt? Was meint die Bibel, wenn sie von Gottes Reich spricht?
Mehr dazu im Bibel-Blog.

Sonntag, 11. September 2011

11. September – zehn Jahre später

Die Betroffenheit nach den Terroranschlägen vom 11.9. vor zehn Jahren war bei mir aus mehreren Gründen groß gewesen: Wegen des Geschehens an sich; dann, weil mich jemand auf einen Bibeltext aufmerksam machte, der bestürzend viele Details enthielt, die ziemlich deutlich auf die Vorgänge zu passen schienen. Und drittens, weil ich als Gemeindepastor vor der Frage stand: Was wirst du deiner Gemeinde am Sonntag danach predigen? Ich bin überhaupt kein Freund von Anwendungen der Texte aus der Offenbarung des Johannes auf aktuelle geschichtliche oder politische Ereignisse. Das geht – finde ich – fast immer schief.
Doch in diesem Fall habe ich mich dafür entschieden, diesen Text zu predigen. Ich habe einen aufrüttelnden Ruf zur Umkehr zu Gott darin gesehen.
Nach zehn Jahren denke ich einerseits: Es war richtig, diese Botschaft zu versuchen. Andererseits bin ich ernüchtert: Wir alle hier haben als Christen doch im Prinzip weitergelebt wie vorher auch. Ich selber ebenfalls. Ist außer Betroffenheit und Verunsicherung noch etwas geblieben?
Ob Gott damals etwas hatte sagen wollen, das ich selbst dann  so nicht richtig realisiert habe, muss ich prüfen. Vielleicht nicht nur ich, sondern auch alle, die Gottes Reden hören möchten.
Die Predigt von damals ist hier nachzulesen.

Donnerstag, 8. September 2011

Außen und innen

Was sind die Situationen, in denen man eine himmlische Erscheinung braucht? Eine göttliche tröstende Schrift an der Wand? Einen direkt beauftragten Propheten, der an der Haustür klingelt?

Meist sind es Momente der Verwirrung. Ich zweifle an Gott oder an mir oder an uns beiden; ich weiß nicht, wo es langgeht; mir setzen die unfairen Urteile von anderen zu. Dann ein Wort Gottes per Direkteinspielung: das würde schon nützen.

Als Paulus in Korinth Gemeindeaufbauarbeit betrieb, lief es ziemlich gut. Er hatte ein hervorragendes Team (Aquila, Priszilla, Silas, Timotheus) und seine Zuhörer waren außergewöhnlich offen für die Botschaft. Viele kamen zum Glauben. Zwar gab es den üblichen Widerstand von denjenigen Juden, die sich einen gekreuzigten Messias nicht vorstellen konnten – aber das war Paulus schon gewöhnt, und gerade hier in Korinth musste er – anders als an Orten zuvor – seine Arbeit nicht in einem frühen Stadium abbrechen. (Nachzulesen in Apostelgeschichte 18.)

Wieso war es also ausgerechnet in Korinth, dass Jesus Christus ihn in einer nächtlichen Vision ansprach? Ihm Mut machte? Ihm versicherte, niemand würde ihm schaden, Jesus’ Volk in Korinth sei zahlreich und er, Paulus, solle einfach weiter predigen? Warum diese sehr besondere Erscheinung in einer recht erfolgreichen Situation?

Offenkundig berichtet uns die Apostelgeschichte nur die Außenseite – den Erfolg. Paulus selbst erinnert sich später an noch andere Details:

„Als schwacher Mensch trat ich vor euch auf und zitterte innerlich vor Angst.“ (1. Korinther 2,3) Warum er schwach war und wovor er zitterte, verrät Paulus nicht. Aber es war so. Das war seine Innen-Sicht.

Niemand der Korinther damals hat das offenbar wirklich gemerkt, und in die Berichterstattung der Apostelgeschichte konnte es deshalb auch nicht einfließen. Aber Jesus bekam diese Innen-Sicht in Echtzeit mit. Daher diese besondere nächtliche Vision. Ohne äußeren Anlass. Aber mit innerer Veranlassung.

Fazit 1: Es ist eigentlich immer nützlich, die Bibel anhand ihrer Parallelstellen auszulegen. 1. Korinther 2 ist ein sinnvoller Paralleltext zu Apostelgeschichte 18. Man findet die Parallelstellen mit einer geeigneten, gut ausgestatteten Bibelausgabe.

Fazit 2: Wo andere nur die Außensicht haben, sieht Jesus jeden von innen her. Er ist so nah dran wie sonst nur noch die eigene Seele. Und dann weiß er das richtige Wort im richtigen Moment zu sagen.