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Freitag, 9. Dezember 2011

Wie höre ich Gottes Reden?

Alle, die Gott suchen, alle, die Jesus nachfolgen, setzen sich immer wieder mit dieser Frage auseinander: Wie redet Gott zu mir?
Am Beispiel von Nehemia habe ich entdeckt: Gott redet auch so ähnlich, wie ich es aus meinem Leben kenne.
Mehr dazu im Bibel-Blog.

Dienstag, 29. November 2011

Tempelreparatur


Wenn unser Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist (1. Korinther 3,16) – dann müsste doch jede medizinische Behandlung eine Art Tempelreparatur sein. Und wenn das stimmt und eine Wahrheit aus Gottes Sicht enthält – müsste dann nicht der Gedanke daran etwas Gelassenheit spenden während eines Eingriffs? Immerhin geht es ja dann um Gottes Sache, um seinen Tempel.
Ich habe es heute ausprobiert während einer neunzigminütigen lokal betäubten Kieferoperation. Ergebnis: Für manche Momente war es gut, die Gedanken auf dieses Bibelwort zu konzentrieren. Meist aber waren andere Eindrücke stärker, die auf mich einströmten: Geräusche, Gepieke …
Trotzdem ist es ja richtig: Gott hat mich mitsamt und als Körper geschaffen und kümmert sich dann auch drum. Sowieso sind ja alle Haare auf meinem Kopf gezählt (Lukas 12,7).
Ich werde jedenfalls weiter daran festhalten, mich in kritischen Situationen an Schriftworten zu verankern. Es zumindest zu versuchen. Das wird nicht immer alles anders machen – aber doch besser als ohne diese Versuche.

Freitag, 18. November 2011

Multiplikation der Dankbarkeit


Diese Woche: Verlagskonferenz mit etlichen Diskussionen über Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Gewinnung neuer Leser, Präsenz in Facebook … Um wahrgenommen zu werden, um Leser/innen zu gewinnen, um Wirkung zu hinterlassen, muss man mächtig trommeln. Für unseren Verlag ist das, weil es um relevante und hochwertige Inhalte geht, auch völlig okay.

Mitten in diese Tagung hinein kommt eine sms mit der Nachricht: Eine alte Freundin ist gestorben, mit über achtzig. Ich weiß sofort: Die Trauerfeier, die nächste Woche stattfinden wird, wird wie ein Staatsbegräbnis sein.Ich sehe die überfüllte Kirche vor mir mit hunderten von Trauergästen, angereist aus allen Winkeln der Republik.

C. T., von der wir Abschied nehmen müssen, hat nie eine Öffentlichkeit gesucht. Von ihr stand nie in einer Zeitschrift zu lesen, sie hat weder Homepage noch Facebook-account gehabt. Ihr Lebensmittelpunkt war ihre Dreizimmerwohnung. So lange sie konnte, ging sie außerdem zum Gottesdienst. Viel größer war ihr Radius nicht.

Und doch hat sie unzählige Menschen erreicht – tiefgründig. Sie hat sie nachhaltig geprägt. Früher, indem sie die „Sonntagsschul-Tante“ für Generationen war. Später als Zuhörerin, Ratgeberin, Beterin. (Und beim Abschied auch Schokolade- und Geldschein-Zusteckerin.) Man kam zu ihr und zu ihrer Schwester. Auf ihrer „Freundesliste“ zu sein war um ein Vielfaches wirkungsvoller als jede heutige community-Freundschaft.

Was zählt am Ende eines Lebens?
Was war ihr Geheimnis?

Sie hat das wirkt, was Paulus im 2. Korintherbrief so beschreibt:

„Und wenn Gottes Gnade immer mehr Menschen zu Christus führt, wird auch der Chor derer, die ihm danken, immer lauter, und Gott wird immer mehr Ehre erwiesen.“ (4,15)

C. T. zieht eine Spur hinter sich her: die zu ihren Lebzeiten immer mehr wachsende Menge derer, die Gott danken, weil sie uns mit ihm irgendwie in Berührung gebracht hat.

Lange Zeit strotzte sie vor Vitalität. In den letzten Jahren ihres Lebens war sie gesundheitlich stark eingeschränkt. Die Gedanken von Paulus, in die er seinen Satz aus 2. Korinther 4,15 eingebettet hat, sind wie ein Nachruf auf C. T., wenn man sie aus ihrer Sicht gesprochen liest:

„Doch diesen kostbaren Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen, nämlich in unseren schwachen Körpern. So kann jeder sehen, dass unsere Kraft ganz von Gott kommt und nicht unsere eigene ist. Von allen Seiten werden wir von Schwierigkeiten bedrängt, aber nicht erdrückt. Wir sind ratlos, aber wir verzweifeln nicht. Wir werden verfolgt, aber Gott lässt uns nie im Stich. Wir werden zu Boden geworfen, aber wir stehen wieder auf und machen weiter. Durch das Leiden erfahren wir am eigenen Leib ständig den Tod von Christus, damit auch sein Leben an unserem Körper sichtbar wird. Es ist wahr: Weil wir Jesus dienen, leben wir in ständiger Todesgefahr, damit sein Leben an unserem sterblichen Körper sichtbar wird. So leben wir im Angesicht des Todes, und das hat euch das Leben gebracht. 
Dennoch hören wir nicht auf zu predigen, weil wir denselben Glauben haben wie der Psalmist, der sagte: »Ich glaube an Gott, deshalb rede ich.« Wir wissen, dass derselbe Gott, der Jesus, unseren Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken wird und uns zusammen mit euch vor sich hintreten lassen wird. Das alles ist zu eurem Besten. Und wenn Gottes Gnade immer mehr Menschen zu Christus führt, wird auch der Chor derer, die ihm danken, immer lauter, und Gott wird immer mehr Ehre erwiesen. 
Deshalb geben wir nie auf. Unser Körper mag sterben, doch unser Geist wird jeden Tag erneuert. Denn unsere jetzigen Sorgen und Schwierigkeiten sind nur gering und von kurzer Dauer, doch sie bewirken in uns eine unermesslich große Herrlichkeit, die ewig andauern wird! So sind wir nicht auf das Schwere fixiert, das wir jetzt sehen, sondern blicken nach vorn auf das, was wir noch nicht gesehen haben. Denn die Sorgen, die wir jetzt vor uns sehen, werden bald vorüber sein, aber die Freude, die wir noch nicht gesehen haben, wird ewig dauern.“

Dieses Ziel hat sie jetzt erreicht. Und wir, die wir noch hier sind und sie kannten, gehören zur Menge derer, die Gott danken. Ohne sie wäre unser Dank ärmer.

Kann man mehr in seinem Leben erreichen?

Dienstag, 15. November 2011

Was Väter richtig machen können

Andreas – ein Verwandter von mir – ist Vater von vier Kindern und ich bewundere, wie er das schafft. Aber noch etwas hat er mir voraus: Er kennt Joasch. Ich habe den erst bewusst wahrgenommen, als er mir davon erzählte.
Joasch ist der Vater von Gideon, von dem im Richterbuch, Kapitel 6–8, berichtet wird. Gideon hatte eine unerwartete Begegnung mit Gott und bekam den Auftrag, er solle Gottes Volk, die Israeliten, befreien. Sie waren von Feinden bedrängt. Die erste Aktion aber richtete sich nicht gegen die Feinde, sondern gegen den verfälschten Glauben im eigenen Volk: Viele suchten nicht mehr nach Jahwe, dem Gott der Väter, sondern glaubten an Baal und die Göttin Aschera. Gideon sollte hier ein Zeichen setzen und den Altar Baals und das Götzenbild von Aschera verwüsten.
Das Pikante dabei: Der Altar gehörte Joasch, Gideons Vater. Außerdem lautete der Auftrag Gottes: Gideon solle für Jahwe einen Stier opfern (das Feuer genährt vom Holz des Götzenbildes), und auch den Stier sollte er von seinem Vater nehmen. Gideon hatte also alle Chancen, es sich nicht nur mit dem eigenen Volk zu verderben, sondern auch mit dem eigenen Vater. Tatsächlich hatte Gideon Angst vor der Reaktion seiner Sippe.
Dennoch traute er sich und führte bei Nacht und Nebel die Aktion durch. Doch schnell kam heraus, wer’s gewesen war. Vater Joasch (seit dieser Nacht um einen Stier und einen Altar ärmer) sollte seinen Sohn herausrücken, damit man ihn lynchen kann.
Und nun kommt der Moment, wo Joasch aus irgend einem Grund über sich hinauswächst, umschaltet, sich völlig anders als bisher orientiert. Er bricht mit der Loyalität zu Baal und Aschera und stellt sich voll und ganz hinter seinen Sohn:
»Aber Joasch erwiderte allen, die um ihn herumstanden: ›Wollt ihr Baal etwa verteidigen? Wollt ihr ihn retten? Wer für ihn kämpft, soll noch an diesem Morgen sterben! Wenn Baal tatsächlich ein Gott ist, wird er sich selbst dafür rächen, dass jemand seinen Altar eingerissen hat!‹ Von da an wurde Gideon Jerubbaal genannt, das bedeutet: ›Möge Baal sich selbst rächen‹, weil er den Altar des Baal eingerissen hatte.« (Richter 6,31+32)
Joasch begreift, dass sein Sohn Gideon ihm eine sehr große Erfahrung mit dem wahren Gott voraus hat. Er erfasst irgendwie, dass er selbst, Joasch, auf dem falschen Dampfer war. Plötzlich zweifelt er an seinem bisherigen Gott und an seiner bisherigen Religion. Er erkennt das an, was sein Sohn – über ihn hinausgehend – vom Gott der Väter erfahren hat. Er stellt sich dazu, schützt und fördert seinen Sohn. Auch um den Preis, dass er jetzt – mit Gideon – gegen das Volk steht. Vom verlorenen Stier schon gar nicht zu reden.
Für mich ist das ein wunderbares Beispiel dafür, was Väter richtig machen können: Nicht beim eigenen Lebensentwurf stehenbleiben, sondern mit den Kindern dort mitgehen, wo die näher zu Gott gelangen, konsequenter Jesus nachfolgen, besseres Gespür für Gottes Reich haben. Als Vater nicht nur davon profitieren, sondern das stärken und – im Rahmen der eigenen Möglichkeiten – weiter nach vorn bringen. Für Gideon entstand daraus eine neue Facette seiner Identität: eine wichtige Erfahrung in seinem Leben, die ihm einen neuen Namen eintrug.
Ich hoffe für Väter wie Andreas und mich, dass wir im richtigen Moment so sind wie Joasch.

Freitag, 11. November 2011

Wenn die Bibel wirken darf ...


Einer der bemerkenswertesten Berichte über die Wirkung von Gottes Wort steht in Nehemia 8. Der „Pastor“ der Israeliten – der Priester und Schriftgelehrte Esra – bekommt einen Auftrag,  nach dem sich jeder echte Pastor die Finger leckt: Er soll dem Volk aus der Bibel vorlesen. Die Leute selber wünschen das und holen Esra heran. Der tut es nicht nur, sondern bringt gleich eine Abordnung von Bibel-Erklärern mit. „Und sie legten das Buch des Gesetzes Gottes klar und verständlich aus, sodass man verstand, was gelesen worden war.“ (Nehemia 8,8) Hm, muss man das extra betonen: „sodass man verstand ...“? Na ja, erfahrungsgemäß gibt es auch die andere Variante heutzutage – also muss man es extra betonen.
Stundenlang wurde aus dem Gesetz vorgelesen – und am folgenden Tag ging es mit den Führungspersonen des Volkes weiter. Und dann kommen zwei große Überraschungen – eine für die Israeliten damals und eine für uns, die wir davon lesen.
Man kam zu den Abschnitten im Mosegesetz, in denen das Laubhüttenfest angeordnet wird: Alle Israeliten sollen ein paar Tage lang in Blätterhütten wohnen. Das war damals offenbar in Vergessenheit geraten. Sie entdeckten dieses Fest ganz neu, es war eine frische, unverbrauchte Weisung.
Die zweite Überraschung – ich finde es jedenfalls überraschend: Sie haben es sofort umgesetzt! Sind losgezogen, haben Zweige geholt, Lauben gebaut und das Fest gefeiert.
Wie unwahrscheinlich es war, dass die Israeliten dieses Gebot befolgten, muss man sich einmal klar machen:  Das Volk war aus der Deportation in Babylonien zurückgekehrt. Das Land hatte in Trümmern gelegen. In einer außerordentlichen Anstrengung hatten Nehemia und die Israeliten die Stadtmauern wieder aufgebaut. Hatten den Intrigen der Gegner dabei Widerstand geleistet. Endlich war die Arbeit vollendet. Endlich eine befestigte, sichere Stadt! Endlich Schluss mit den Provisorien! Endlich Mauern – Steine bedeuten hier Geborgenheit.
Und dann sollen sie plötzlich Laubhütten bauen – zur Erinnerung daran, „dass ich, der Herr, das Volk Israel einst auf dem Weg von Ägypten in sein Land in Laubhütten wohnen ließ. Ich bin der Herr, euer Gott!“ (3. Mose 23,43) Zeichen des Aufbruchs statt Sesshaftigkeit. Das Statussymbol der Sicherheit – die Mauern – war plötzlich nicht mehr maßgeblich, sondern das genaue Gegenteil sollte „inszeniert“ und gefeiert werden. Das Lebensgefühl der Flüchtlinge, der Heimatlosen wurde heraufbeschworen. Bei nicht wenigen könnten Narben der Seele wieder aufgebrochen sein. Das hatten wir doch endlich hinter uns!
Aber sie tun es. Bauen sich die Lauben und feiern das Fest. Führen sich damit gegenseitig vor Augen: Wir sind im Tiefsten Aufbruchsleute. Das, was wenige Tage zuvor erreicht wurde, der Mauerbau, ist nicht die Basis unserer Sicherheit. Wir ruhen uns nicht darauf aus. Wir lassen zu, dass Gott uns zumutet, startbereit zu bleiben.
Wie viele Gemeinden heute, wie viele Christen wären bereit, diesen „Preis“ zu bezahlen? Keinen erhebenden Festakt zur Mauerfertigstellung zu feiern (keine Sorge, der kommt auch noch: Nehemia 12,27-43), sondern dem gegenteiligen Lebensgefühl Raum zu geben?
Es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass die Bibel wirken darf. So wirken darf wie damals bei Nehemia. Einen Kontrapunkt zum wohlig-behaglichen und zuvor sauer verdienten Lebensgefühl setzen darf. Ich finde es überraschend.
Wenn die Bibel wirken dürfte ... bei uns ... heute ...

Dienstag, 20. September 2011

Gottes Reich - wie stellt man sich das vor?

Ist das Reich Gottes ein Ort? Ein Gebiet? Ein Mittelpunkt? Was meint die Bibel, wenn sie von Gottes Reich spricht?
Mehr dazu im Bibel-Blog.

Sonntag, 11. September 2011

11. September – zehn Jahre später

Die Betroffenheit nach den Terroranschlägen vom 11.9. vor zehn Jahren war bei mir aus mehreren Gründen groß gewesen: Wegen des Geschehens an sich; dann, weil mich jemand auf einen Bibeltext aufmerksam machte, der bestürzend viele Details enthielt, die ziemlich deutlich auf die Vorgänge zu passen schienen. Und drittens, weil ich als Gemeindepastor vor der Frage stand: Was wirst du deiner Gemeinde am Sonntag danach predigen? Ich bin überhaupt kein Freund von Anwendungen der Texte aus der Offenbarung des Johannes auf aktuelle geschichtliche oder politische Ereignisse. Das geht – finde ich – fast immer schief.
Doch in diesem Fall habe ich mich dafür entschieden, diesen Text zu predigen. Ich habe einen aufrüttelnden Ruf zur Umkehr zu Gott darin gesehen.
Nach zehn Jahren denke ich einerseits: Es war richtig, diese Botschaft zu versuchen. Andererseits bin ich ernüchtert: Wir alle hier haben als Christen doch im Prinzip weitergelebt wie vorher auch. Ich selber ebenfalls. Ist außer Betroffenheit und Verunsicherung noch etwas geblieben?
Ob Gott damals etwas hatte sagen wollen, das ich selbst dann  so nicht richtig realisiert habe, muss ich prüfen. Vielleicht nicht nur ich, sondern auch alle, die Gottes Reden hören möchten.
Die Predigt von damals ist hier nachzulesen.

Donnerstag, 8. September 2011

Außen und innen

Was sind die Situationen, in denen man eine himmlische Erscheinung braucht? Eine göttliche tröstende Schrift an der Wand? Einen direkt beauftragten Propheten, der an der Haustür klingelt?

Meist sind es Momente der Verwirrung. Ich zweifle an Gott oder an mir oder an uns beiden; ich weiß nicht, wo es langgeht; mir setzen die unfairen Urteile von anderen zu. Dann ein Wort Gottes per Direkteinspielung: das würde schon nützen.

Als Paulus in Korinth Gemeindeaufbauarbeit betrieb, lief es ziemlich gut. Er hatte ein hervorragendes Team (Aquila, Priszilla, Silas, Timotheus) und seine Zuhörer waren außergewöhnlich offen für die Botschaft. Viele kamen zum Glauben. Zwar gab es den üblichen Widerstand von denjenigen Juden, die sich einen gekreuzigten Messias nicht vorstellen konnten – aber das war Paulus schon gewöhnt, und gerade hier in Korinth musste er – anders als an Orten zuvor – seine Arbeit nicht in einem frühen Stadium abbrechen. (Nachzulesen in Apostelgeschichte 18.)

Wieso war es also ausgerechnet in Korinth, dass Jesus Christus ihn in einer nächtlichen Vision ansprach? Ihm Mut machte? Ihm versicherte, niemand würde ihm schaden, Jesus’ Volk in Korinth sei zahlreich und er, Paulus, solle einfach weiter predigen? Warum diese sehr besondere Erscheinung in einer recht erfolgreichen Situation?

Offenkundig berichtet uns die Apostelgeschichte nur die Außenseite – den Erfolg. Paulus selbst erinnert sich später an noch andere Details:

„Als schwacher Mensch trat ich vor euch auf und zitterte innerlich vor Angst.“ (1. Korinther 2,3) Warum er schwach war und wovor er zitterte, verrät Paulus nicht. Aber es war so. Das war seine Innen-Sicht.

Niemand der Korinther damals hat das offenbar wirklich gemerkt, und in die Berichterstattung der Apostelgeschichte konnte es deshalb auch nicht einfließen. Aber Jesus bekam diese Innen-Sicht in Echtzeit mit. Daher diese besondere nächtliche Vision. Ohne äußeren Anlass. Aber mit innerer Veranlassung.

Fazit 1: Es ist eigentlich immer nützlich, die Bibel anhand ihrer Parallelstellen auszulegen. 1. Korinther 2 ist ein sinnvoller Paralleltext zu Apostelgeschichte 18. Man findet die Parallelstellen mit einer geeigneten, gut ausgestatteten Bibelausgabe.

Fazit 2: Wo andere nur die Außensicht haben, sieht Jesus jeden von innen her. Er ist so nah dran wie sonst nur noch die eigene Seele. Und dann weiß er das richtige Wort im richtigen Moment zu sagen.

Montag, 9. Mai 2011

Die richtige Antwort auf die falsche Frage

Jesus war ein Meister der genialen Antworten. Oft wollte man ihn in die Enge treiben, aber mit einer überraschenden Formulierung hat er die Fragesteller seinerseits in Frage gestellt. Als Jesus das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37) erzählte, war es ähnlich – nur dass seine geniale Antwort gleich doppelt etwas Neues hineinbrachte.

Ein gesetzeskundiger Mann fragt, war er tun müsse, um ewiges Leben zu bekommen. Er findet die Antwort schnell selbst: Gott lieben – und seinen Nächsten wie sich selbst. Aber wer ist sein Nächster? Nun erzählt Jesus das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter. Er schließt mit der Frage: „Wer von den dreien [von denen ich erzählte] war der Nächste für den Mann, der von Räubern überfallen wurde?“

Wer war der Nächste für den, der Hilfe brauchte?

Diese Frage dreht alles gleich zweimal um. Zuerst: Der Gesetzeslehrer wollte wissen, wer sein Mitmensch ist. Jesus fragt nun umgekehrt: Für wen bist du Mitmensch? Damit kann der Fragesteller nicht mehr im Abstand bleiben. Der Ball liegt in seinem Feld – er muss jetzt loslegen.

Und zweitens: Der Mann fragte, was er tun müsse. Jesus fragt zum Schluss zurück: „Wer war der Nächste für den, der Hilfe brauchte?“ Jesus fragte nicht: Wer hat das Richtige getan? Sondern: Wer war? Der Mann fragte nach dem Tun. Jesus fragte nach dem Sein.

Wer bist du? – das also ist der Schlüssel. Schon vorher hatte Jesus zwar gesagt: „Tu das, und du wirst leben.“ Aber was ist es, das der Mann „tun“ sollte? Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit seiner ganzen Kraft, mit all seinen Gedanken. Oder kurz gesagt: mit seinem ganzen Sein. Als Mensch, durch und durch.

In der neuen Fragestellung, mit der Jesus den Mann konfrontierte, liegt also auch diese Botschaft: Gott ist nicht vorwiegend daran interessiert, was wir tun, sondern wer wir sind.

Darauf eine Antwort zu finden – das ist viel radikaler als nur einzelne Handlungen zu ändern.

Die richtige Antwort auf die falsche Frage

Jesus war ein Meister der genialen Antworten. Oft wollte man ihn in die Enge treiben, aber mit einer überraschenden Formulierung hat er die Fragesteller seinerseits in Frage gestellt. Als Jesus das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37) erzählte, war es ähnlich – nur dass seine geniale Antwort gleich doppelt etwas Neues hineinbrachte.

Ein gesetzeskundiger Mann fragt, war er tun müsse, um ewiges Leben zu bekommen. Er findet die Antwort schnell selbst: Gott lieben – und seinen Nächsten wie sich selbst. Aber wer ist sein Nächster? Nun erzählt Jesus das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter. Er schließt mit der Frage: „Wer von den dreien [von denen ich erzählte] war der Nächste für den Mann, der von Räubern überfallen wurde?“

Wer war der Nächste für den, der Hilfe brauchte?

Diese Frage dreht alles gleich zweimal um. Zuerst: Der Gesetzeslehrer wollte wissen, wer sein Mitmensch ist. Jesus fragt nun umgekehrt: Für wen bist du Mitmensch? Damit kann der Fragesteller nicht mehr im Abstand bleiben. Der Ball liegt in seinem Feld – er muss jetzt loslegen.

Und zweitens: Der Mann fragte, was er tun müsse. Jesus fragt zum Schluss zurück: „Wer war der Nächste für den, der Hilfe brauchte?“ Jesus fragte nicht: Wer hat das Richtige getan? Sondern: Wer war? Der Mann fragte nach dem Tun. Jesus fragte nach dem Sein.

Wer bist du? – das also ist der Schlüssel. Schon vorher hatte Jesus zwar gesagt: „Tu das, und du wirst leben.“ Aber was ist es, das der Mann „tun“ sollte? Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit seiner ganzen Kraft, mit all seinen Gedanken. Oder kurz gesagt: mit seinem ganzen Sein. Als Mensch, durch und durch.

In der neuen Fragestellung, mit der Jesus den Mann konfrontierte, liegt also auch diese Botschaft: Gott ist nicht vorwiegend daran interessiert, was wir tun, sondern wer wir sind.

Darauf eine Antwort zu finden – das ist viel radikaler als nur einzelne Handlungen zu ändern.

Mittwoch, 9. März 2011

Wenn die Bibel staunt

Nicht nur Menschen allgemein staunen, sondern auch die, denen Gott Worte in der Bibel anvertraut hat. Die hebräische Sprache kann das wunderbar zum Ausdruck bringen. Mehr dazu im Bibel-Blog.

Mittwoch, 2. März 2011

Neue Bibel: Jesusworte rot gedruckt

Das Ranking meiner bevorzugten Bibelausgaben ändert sich oft monatlich. Seit gestern ist die »Die Jesus-Bibel« nach oben gerutscht, sobald sie aus der Druckerei kam.

Die Jesus-Bibel ist eine sogenannte Red-Letter-Bible, d. h. im Neuen Testament sind alle Worte, die Jesus gesagt hat, rot gedruckt. Und solche Worte gibt es nicht nur in den 4 Evangelien, sondern auch in der Apostelgeschichte, den Korintherbriefen und der Offenbarung.

Aus dem Vorwort: »Wer die Bibel liest und aus ihr lebt, für den wird es eine besondere Inspiration sein, die Worte Jesu Christi so unübersehbar vor Augen zu haben. So hat es schon der erste Herausgeber einer Bibel mit rot gedruckten Jesusworten, Louis Klopsch, empfunden: „Es zieht einen in Gottes Gegenwart hinein, ihm – Jesus – von seinen eigenen Lippen abzulesen, wie er seine Sendung in die Welt versteht und wie er den Vater offenbart.“ Was Jesus sagt, ist oft voller Trost, oft aber auch radikal und herausfordernd. Der Einfluss einer „Jesus-Bibel“ auf das eigene Leben wird stark sein.«

Und Hans-Peter Royer schreibt in seiner Empfehlung: »In unserem Glaubensbekenntnis haben wir das Leben Jesu auf ein Komma reduziert: „Geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus ...“ Die neue Ausgabe mit den rot gedruckten Jesusworten ist eine fantastische Hilfe, wieder neu auf die Worte von Jesus zu hören. Sein Leben zwischen Geburt und Auferstehung bis hin zu seiner Wiederkunft ist der neuen Jesus-Bibel klar ersichtlich.«

Ich mag diese Bibel und werde mich tüchtig in sie einlesen. Und ich bin ein wenig stolz, dass ich sie seitens des R.Brockhaus-Verlags ein wenig mit bearbeiten konnte. Übrigens ist die „Red-Letter-Bible“ in den USA eine gängige Tradition. In Deutschland gab es so was bisher noch nicht. Jetzt schon. :-)

Freitag, 11. Februar 2011

Wer ist Gott, wenn du fällst?

Magazin-Kollege Thomas Härry von AUFATMEN hat eine berührende Beobachtung zu Psalm 145,14 gemacht und teilt sie im AUFATMEN-Blog mit. Danke, Thomas.

Sonntag, 6. Februar 2011

Gemeindespaltung schon in der Bibel?

Gab es gespaltene Gemeinde schon in der Bibel? Bei Paulus ist die Gefahr erkennbar. Eine für mich irritierende weitere Sicht habe ich im 3. Johannesbrief gefunden. Siehe hier im Bibel-Blog.

Bibelarbeit über Römer 8

Das letzte Drittel von Römer 8 habe ich neulich in einer Bibelarbeit ausgelegt: hier.

Sonntag, 16. Januar 2011

Tauwetter und Gottes Wort

Was das Tauwetter mit Gottes Wort zu tun hat, steht hier im Bibel-Blog.

Dienstag, 11. Januar 2011

„Palästina“ – ein passender Name für das Land Israels?

In vielen Bibelerklärungen, Bibellexika und Bibelatlanten wird das Land Israels „Palästina“ genannt – z. B. dann, wenn man die geografische Lage zu einer bestimmten biblischen Epoche bezeichnen will.

Gegen diese Bezeichnung werden immer wieder Einwände vorgetragen, die den Ausdruck „Palästina“ mit einer anti-israelischen Tendenz oder Absicht in Verbindung bringen. Es sind vier verschiedene Gesichtspunkte, die genannt werden:

1. „Palästina“ leitet sich von den Philistern ab – den Feinden Israels seit alters. Es ist unangemessen, das Land von Gottes Volk nach dessen Feinden zu benennen.

2. Die Bezeichnung sei erst 135 n. Chr. aufgekommen – also sei es unhistorisch, „anachronistisch“, das Land in vorherigen Epochen so zu benennen.

3. Der Urheber der Bezeichnung sei Kaiser Hadrian gewesen, der damit eine dezidiert antijüdische Absicht verband. Das Land sollte so den Juden auch vom Namen her entwunden werden – einer von vielen Schritten, Juden auszutilgen.

4. Heute verbindet jeder das Wort „Palästina“ mit den heutigen Palästinensern. Wer diese geografische Bezeichnung verwendet, stärke also deren Besitzanspruch auf das Land Israels.

Aus diesen Gründen sei es nicht nur sachlich falsch, sondern geradezu ethisch geboten, die Bezeichnung „Palästina“ zu vermeiden

Vielleicht gibt es wirklich bessere Möglichkeiten, die Geografie des Landes Israels zu benennen. Die Formulierung „Land Israel“ wird ca. 30 mal in der Bibel verwendet, auch zweimal im Matthäusevangelium. Doch die Kritik an der Bezeichnung „Palästina“ ist in dieser Weise nicht zutreffend, vor allem historisch nicht:[1]

Die geografische Bezeichnung „Palästina“ ist nicht etwa erst durch die Römer im 1. Jahrhundert n. Chr. aufgekommen, sondern historisch weitaus früher nachweisbar.

Zunächst gibt es ein assyrisches Wort „pilistu“, das König Sargon II auf einem Prismafragment verwendet hat. Damit war wohl das Küstengebiet gemeint, also die Gegend der Philister. Juda wird eigens genannt, ist also von Philistäa zu unterscheiden. Der Beleg stammt aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. Die Assyrische Eponymenliste vermerkt für ungefähr das 7. Jahrhundert ebenfalls den Ortsnamen Pi-liš-ta.

Noch früher, im 12. Jahrhundert, wurde ein vergleichbarer Ortsname in einem ägyptischen Text verwendet (in den Medinet-Habu-Texten).[2]

Im 5. Jahrhundert v. Chr. benutzt der Geschichtsschreiber Herodot diese Ortsbezeichnung. Er meint damit offenbar nicht (allein) das Gebiet der Philisterstädte, sondern ein von Beschnittenen bewohntes Gebiet. Herodot nennt in seinem Bericht beschnittene Phoiniker (Küstenbewohner) und ebenso beschnittene Syrer in „Palaistina“. Später differenziert er und notiert, dass hellenisierte Phoiniker ihre Kinder nicht beschnittten (2,104). Die Philister sind jedenfalls nach Auskunft des Alten Testaments nicht beschnitten, sodass „Palaistina“ sich hier nicht auf das Philistergebiet beziehen kann, sondern Herodot ordnet es Beschnittenen zu.

Eine andere Stelle bei Herodot lautet:

„Denn nur durch Arabien ist der Zugang nach Ägypten offen. Von Phoinikien bis zum Gebiet der Stadt Kadytis wohnen nämlich Syrer, die sogenannten Palästiner.“ (3,5)

Kadytis wird mit der Philisterstadt Gaza identifiziert. Phönizien liegt deutlich jenseits des Philistergebiets. Die „Palästiner“ wohnten demnach nicht ausschließlich im Philistergebiet, sondern scheinen so weit ausgebreitet zu siedeln, dass man „nur durch Arabien“ nach Ägypten kam.

Aristoteles (4. Jahrhundert v. Chr.) kennt eine Überlieferung, nach der „Palästina“ um ein Meer herum angesiedelt ist, in dessen Wasser weder Mensch noch Tier versinken kann und in dem keine Fische leben. Es gibt keine andere Möglichkeit, als dies auf das Tote Meer zu beziehen. Um dieses Meer herum liegt nach Aristoteles „Palästina“. Das Philistergebiet an der Küste ist allerdings vom Toten Meer durch das judäische Bergland getrennt, kann also nicht gemeint sein.

Die Septuaginta übersetzt „Philister“ (peleshet / pelishtim) nicht mit dem –damals vorhandenen – Wort „Palaistinoi“, sondern mit „Philisteim“. Die „Palästiner“ werden also nicht mit den Philistern identifiziert.

Nach Philo von Alexandrien (25 v. Chr. bis 40 n. Chr.) wird das alte Land „Kanaan“ zu seiner Zeit „Palästina“ oder „Palästinisches Syrien“ genannt. Philo hatte als Jude keinerlei Anlass, mit dieser Bezeichnung land-enteignende Implikationen zu verbinden. Plinius d. Ä. notiert, dass der an Arabien grenzenden Teil von Syrien schon vor seiner Zeit (ca. 77 n. Chr.) „Palästina“ genannt wurde. Judäa ist davon zu unterscheiden – aber mit „Judäa“ ist der Norden des Landes Israels ja noch nicht erfasst. Josephus (ca. 37 bis nach 100 n. Chr.) verwendet „Palaistine“ mal für das Philistergebiet, mal für eine größere Region.

Es entsteht der Eindruck, als sei „Palästina“ bereits Jahrhunderte vor der Zeitenwende eine geografische Bezeichnung für eine Gegend gewesen, die mehr oder weniger auf das Gebiet des „Landes Israel“ anwendbar war. Keel / Küchler / Uehlinger resümieren: „So dürfte der geographische Name ‚Palästina‘ schließlich allg[emeine] Verbreitung gefunden haben, doch ohne einem bestimmten politisch einheitlichen Territorium zu entsprechen.“[3] Eine antijüdische Tendenz ist hier, soweit ich sehe, nicht erkennbar. Daher spricht nichts prinzipiell gegen eine Verwendung dieser Bezeichnung – zumal, wenn man berücksichtigt, dass geografische Bezeichnungen „wandern“, ohne dadurch ihre Verwendbarkeit eingebüßt zu haben. (Das heutige Polen z. B. ist nicht identisch mit dem Polen vor 80 Jahren – dennoch bezeichnet man den heutigen Staat als Polen.)

Die Absicht, Israel mit diesem Wort des verheißenen Landes zu enteignen, scheint erst mit der Verwendung als römische Provinzbezeichnung aufgekommen zu sein.

Aufgrund der Begriffsgeschichte muss man beim Begriff „Palästina“ nicht zwingend einen Anachronismus und eine antijüdische Tendenz vermuten.

Eine andere Frage ist, ob „Palästina“ die beste Bezeichnung für das Land Israels ist. Das Alte Testament verwendet des Öfteren (genauer: zehn Mal) die Umschreibung „von Dan bis Beer-Scheba“. Dieser Ausdruck hätte den Vorzug, dass er genuin biblisch ist, sich allein auf die Geografie beschränkt und auch für früheste Epochen anwendbar ist, als Israel noch gar nicht im versprochenen Land war (beide Siedlungen, Dan und Beer-Scheba, sind uralt). Zu überlegen ist, wie sich hieraus eine Bezeichnung bilden lässt, die sprachlich einigermaßen flüssig ist:

  • Dan-Beerscheba-Ausdehnung
  • Dan-Beerscheba-Gebiet
  • Das Land zwischen Dan und Beerscheba

Solange diese Lösung sprachlich nicht befriedigt, könnte man für die Zeit ab Josua „Land Israels“ sagen. Doch auch gegen den eingebürgerten Begriff „Palästina“ müsste es keine grundsätzlichen Einwände geben.

Als Ausblick kann man erwägen, ob die Herleitung von David Jacobson[4] haltbar oder sogar sinnvoll ist: „Palaistine“ sei hergeleitet von griechisch „Palaistes“, Kämpfer, und sei eine alte Übersetzung des Namens „Israel“: Gotteskämpfer. Im griechischen Sprachverständnis sei dieses Kurzwort für Israel durchaus plausibel gewesen. Diese Herleitung ist, soweit ich sehe, noch nicht breit in Für und Wider diskutiert worden. Wenn sie zutrifft oder einen zutreffenden Kern hat, wäre „Palästina“ umso weniger ein Gegen-Wort zu Israel oder den Juden.

Dr. Ulrich Wendel, Januar 2011

Quellentexte in deutscher Wiedergabe:

Sagron II über seinen Feldzug gegen Asdod; in einem Prismafragment (nach Gressmann, Altorientalische Texte zum Alten Testament, S. 351):

Um … von Philistäa, Juda, Edom und Moab, die am Meere wohnen, welche Abgabe [und] Geschenke für den Gott Ašur, meinen Herrn, zu bringen hatten, die Feindseligkeiten planten, Bosheiten (?) ohne Zahl, …

Vermerk in der Assyrischen Eponymenliste: http://www.archive.org/stream/keilinschriftlic1v2schr#page/n234/mode/1up

Herodot, Neun Bücher der Geschichte (nach der Übersetzung von Heinrich Stein, bearbeitet und ergänzt von Wolfgang Stammler, Essen 2006, S. 128):

Denn die Kolcher sind Ägyptier, das ist gewiss. […] Zweitens aber und vornehmlich daraus, weil allein unter allen Völkern die Kolcher, Ägyptier und Aithiopen sich von alters her zu beschneiden pflegen. Denn die Phoiniken und die Syrer in Palaistina geben selber zu, dass die diesen Brauch von den Ägyptiern gelernt haben … (2,104)

Aristoteles, Meteorologica 2,3 (nach http://classics.mit.edu/Aristotle/meteorology.2.ii.html; Übersetzung von U.W.):

Ferner: Wenn es da – wie man erzählt – einen See in Palästina gibt, der so beschaffen ist, dass man einen Menschen bindet oder ein Tier und wirft es in die Fluten und es versinkt nicht: dann wäre bestätigt, was wir vorher festgestellt haben. Man sagt, dass dieser See so bitter und salzig sei, dass kein Fisch darin leben könne, und wenn man Kleidungsstücke mit diesem Wasser nass macht, dass sie dadurch sauber würden.

(Lateinisch: http://www.archive.org/stream/aristotelisopera03arisrich#page/188/mode/1up, ab Zeile 18.)

Plinius 5,66 (nach Keel etc.; vgl. Anm. 3, S. 279):

Es [= Syrien] hat verschiedene Namen. Der an Arabien grenzende Teil wurde früher Palästina genannt, dann [kommen] Judäa und Coele, dann Phönizien und die Damaszene.


[1] Hintergrundinformationen in der englischen Wikipedia unter „Palestine“ und in folgendem Aufsatz: David Jacobson, When Palestine Meant Israel; BAR 27/2001, 43-47. Ich danke außerdem Guido Baltes für wichtige Hinweise.

[2] Edward Noort: Art. Philistines, in: The New Encyclopedia of Christianity Bd. 4, Grand Rapids 2005, 185.

[3] Othmar Keel / Max Küchler / Christoph Uehlinger: Orte und Landshaften der Bibel. Ein Handbuch und Studien-Reiseführer zum Heiligen Land. Band 1: Geographisch-geschichtliche Landeskunde. Einsiedeln / Göttingen 1984, 280.

[4] Vgl. Anm. 1.

Sonntag, 9. Januar 2011

Mal wieder eine Predigt

Seit letzen Sommer predige ich nichtg mehr regelmäßig, aber heute hab ich es getan. Die Predigt "Warum Jesus Bessers zu tun hat als unsere Probleme zu lösen" steht im Predigt-Blog "Herdenfutter" -- hier.